Kagi ist meine neue Suchmaschine

Oben der Schriftzug kagi mit einem Hund daneben, darunter das Suchfeld und der Suchen Button.
Kagi Startseite / by Kernic

Im Beitrag über SearchGPT habe ich schon erwähnt, dass die Suchergebnisse von Google für mich immer weniger zutreffen. Auf der ersten Seite werden nur noch große Content-Fabriken ohne Tiefgang, YouTube Videos und Reddit angezeigt. Letzteres ist am hilfreichsten, aber weit weg von gut. Dabei gibt es so viele Blogs, spezialisierte Foren und Webseiten im Internet, welche mir schneller und besser eine Antwort liefern würden.

Aber sie sind für Google eben nicht relevant. Googles Ranking scheint große und vermeintlich reichweitenstarke Webseiten zu bevorzugen. Vermutlich auch aus monetären Gründen, die Kunden von Google sind eben nicht die Nutzer, sondern die Werbepartner. Werbepartner, die über Google Werbung auf großen Seiten ausspielen. An die Nutzer, das eigentliche Produkt von Google. Und dabei haben schon die Gründer in ihrem Whitepaper an der Standford University erklärt, dass Suchmaschinen andere Ergebnisse liefern, wenn Werbung ihre monetäre Motivation ist. Und wenige Jahre später haben sie Google zu einem der größten Werbeunternehmen der Welt gemacht.

Aber der Betrieb einer Suchmaschine ist kostet Geld. Die Server für die Anzeige der Suchergebnisse und das Durchforsten des Internets müssen gekauft und betrieben werden. Google bezahlt das (locker) über die Werbeeinnahmen. 23 USD verdiente Google im Jahr 2023 mit jedem User, pro Monat. Das ist der Preis, den Google dafür bekommt deine Daten zu sammeln, aufzubereiten und zu verkaufen. Und je genauer sie dich kennen, desto besser können sie Werbung an dich ausspielen. Auch über eine optimierte Sortierung der Suchmaschinenergebnisse.

Aber was ist die Alternative? Auch Suchmaschinen wie DuckDuckGo und Ecosia müssen sich irgendwie finanzieren und tun das wie Google durch Werbung. Nicht personalisiert nach deren Angaben, aber die Kunden sind trotzdem wieder nicht die Nutzer, sondern die Werbepartner. Vor wenigen Wochen bin ich aber über eine andere Alternative gestolpert, eine Suchmaschine mit dem vollen Fokus auf den Nutzer. Keine Datensammlung, keine Werbung.

Kagi nennt sich die Suchmaschine, japanisch für Schlüssel. Erst seit 2022 in der Öffentlichkeit verfügbar ist die Suchmaschine noch in ihren Anfängen, was man an manchen Stellen auch merkt. Hin und wieder ist die deutsche Übersetzung nicht vorhanden, manchmal die Ergebnisse noch nicht optimal. Man muss sich wieder daran gewöhnen, "richtig" zu suchen. Und man muss sich daran gewöhnen, dass eine unabhängig Suchmaschine ihren Preis hat. 300 Suchanfragen pro Monat kosten 5,95 USD, unbegrenzt viele Anfragen und Zugriff auf Ai Funktionen schlagen mit 11,90 USD zu buche. Die deutsche Mehrwertssteuer von 19% ist da bereits eingerechnet.

Dafür erhält man aber Suchergebnisse, die von Haus aus nach dem neutralen Nutzen für den Suchenden priorisiert sind. Nicht nach deinem Profil, sondern generell. Meine Ergebnisse und deine Ergebnisse bei der selben Suche sind identisch. Zumindest weitestgehend. Um dem Nutzer die Möglichkeit zur Personalisierung zu geben, ohne sein Verhalten zu tracken, kann man bis zu 1.000 Webseiten persönlich einordnen, von "Blockieren" über "Weniger", "Normal", "Mehr" zu "Anheften". Quora hat selten gute Ergebnisse für mich gehabt, also habe ich die Seite auf "Weniger" gestellt. Facebooks Datensammlung geht mir gegen den Strich - "Blockieren". Und so weiter. Wie ich das für richtig halte, nicht Kagi.

Bisher bin ich sehr zufrieden mit Kagi. Manchmal muss ich mich daran erinnern, dass die Suchmaschine mich nicht kennt und ich meine Suche präziser gestalten muss. "21:9 hdr OLED Gaming Monitor" bringt mir genau das, Ergebnisse zu verschiedenen 21:9 HDR OLED Gaming Monitoren. Dabei sind auch viele verschiedene Shops und Herstellerwebseiten dabei, weil das eben dazu passt. Wenn ich eigentlich Vergleichstests will, dann muss ich hier präziser suchen. Ich habe es also in der Hand, und es fühlt sich gut an.

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