Apple Vision Pro - welches Problem löst die Brille?

Apple Vision Pro - welches Problem löst die Brille?
Apple Vision Pro Spatial Computing Brille

Ich bin weder ein Freund noch ein Feind von Apple. 2009 habe ich mir für das Studium ein MacBook Pro* gekauft. Ein Gerät, welches unglaublich robust und zeitlos ist. Damals noch mit Intel waren die Lüfter aber eine Zumutung. Mit Apples eigenen Prozessoren hat sich das wohl geändert. Geblieben ist MacOS, mit welchem ich nie warm wurde.

Das ist aber nur eine persönliche Sache und keine objektive Kritik am System. Im Gegenteil, Apple versteht es wie kein anderes Unternehmen Hardware und Software zu verzahnen und geräteübergreifend einen flüssigen Workflow anzubieten. Nicht umsonst wird mein nächstes Smartphone ein iPhone 15* werden, inklusive Apple Watch. Es fühlt sich einfach runder an, als Android es ist.

Vor einigen Tagen hat Apple ihr neustes Gerät angekündigt, welches auf den Namen Apple Vision Pro hört. Eine hochgezüchtete VR Brille, die vermutlich direkt das Pro im Namen hat, um den Preis von 3.500 USD zu rechtfertigen. Ich bezweifle nicht, dass sie die technisch ausgereiftetste VR Brille auf dem Markt sein wird, die in den Punkten Bildqualität, Reaktionsgeschwindigkeit und Softwarequalität der Konkurrenz von Meta überlegen sein wird. Ob um den Faktor zehn wie beim Preis kann ich nicht beurteilen.

Und während ich das Gerät beeindruckend finde und gerne ausprobieren möchte, so stelle ich mir die selbe Frage wie bei der Konkurrenz: Welches Problem löst das Gerät? VR Spiele kann die Konkurrenz, digitale Konferenzen gibt es schon per Teams und viruelle Bildschirme sind cool und steigern sicher die Produktivität. Nur ist das 3.500 USD wert? Und wie wirkt sich das stundenlange tragen einer geschlossenen Brille auf die Produktivität aus? Selbst meine luftige Kopfhörer habe ich ungerne über Stunden auf dem Kopf.

Sicht eines Mannes auf verschiedene Programme, die scheinbar im Raum hängen.
Apple Vision Pro Arbeitsplatz / by Apple

Wenn ich mehr Fenster brauche, dann tut es auch ein zweiter Bildschirm. Dazu setzt gerade Apple mit dem Vollbildmodus auf fokusiertes Arbeiten. Eine Richtung, der ich auch folge. Ich brauche und will selten mehr als zwei Fenster nebeneinander. Das kann auch mein 21:9 Bildschirm* locker. Filme auf einer riesen Leinwand? Ich schaue Filme und Serien* für gewöhnlich gemeinsam mit meiner Freundin. Sitzen dann zwei (oder mehr) Menschen mir der Vision auf dem Sofa?

Bleibt das Gaming und das soziale Zusammentreffen. Ersteres ist bis jetzt nicht durch die Decke gegangen. Und virtuelle Treffen? Warum sollte ich meine Arbeitskollegen als Avatare sehen, wenn ich einfach ihr Kamerabild sehen kann. Und ganz ehrlich, selbst das brauche ich eigentlich nicht. Es ist bei uns zwar üblich die Kamera anzumachen, aber für mich nicht notwendig.

Was bleibt ist ein beeindruckendes Stück Technik zu einem beeindruckenden Preis. Aber ohne Alleinstellungsmerktmal. Es mag die Dinge besser machen als die Konkurrenz, aber es macht die selben Dinge. Die Dinge, die bisher nur wenige Menschen vermisst haben. iPhone*, iPad* und Co waren auch keine Innovationen auf technischer Ebene, haben aber ein Problem für die breite Masse elegant gelöst.

Warte! Hier gibt's noch mehr!