Destiny 2 - Die Finale Form im Test

Destiny 2 - Die Finale Form im Test
Destiny 2 Prismatic Subklassen / by Bungie

Mit drei Monaten Verspätung ist es soweit: Bungie hat das letzte DLC der Licht und Dunkelheitssage veröffentlich, Die Finale Form. Der Zeuge ist in den Reisenden eingedrungen und setzt mit seinen Schergen alles daran, das Universum nach seinen Vorstellungen umzuformen. Als Hüter versuchen wir widerrum, ihn daran zu hindern. Ob der Abschluss der Saga gelungen ist und wie sich die neuen Mechaniken spielen sage ich dir hier.

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Ich versuche auf Spoiler zu verzichten, aber ich werde hier Mechaniken und eine Meinung zur Story abgeben. Solltest du das DLC selbst erleben wollen, dann empfehle ich dir, diesen Test erst danach zu lesen.

Ich falle direkt mit der Türe ins Haus. Die Kampagne ist gelungen und der Kampf um das Unsiversum findet einen spannenden und gut gemachten Abschluss, vorerst. Viele Fäden aus den letzten 10 Jahren Destiny sind trotzdem noch offen und werden hoffentlich mit den Echoes genannten Episoden (ehmals Saisons) verknüpft. Im Vergleich zu Lightfall ist The Final Shape aber deutlich besser und macht bisher viel Spaß!

Genug Vorworte, gehen wir etwas mehr ins Detail. Fangen wir mir der Kampagne an. Diese findet, wenig überraschend, im Reisenden statt. Wir sind dem Zeugen über die Brücke von Krähe (Uldren Sov) und Mara Sov dorthin gefolgt. Die Missionen sind abwechslungsreich, sowohl was die Mechanik, die Erzählung als auch die Umgebungen angeht. Klar, Destiny 2 ist ein Loot-Shooter und kein Storygame, trotzdem hat Bungie es geschafft, dass sich keine Mission nutzlos oder als Füller anfühlt. Die Geschichte schreitet immer voran und jede Mission hat seinen Zweck und Aussage. Im normalen Modus ist sie auch gut Solo schaffbar, auf Legendär steht sie bei mir noch aus. Ich war gut sechs Stunden beschäftigt, inklusive der gut gemachten Zwischensequenzen.

Aber die Kampagne ist nicht das Ende der Erweiterung, sondern nur der Einstieg. Ist man mit dieser durch, dann werden die Missionsgebiete als ein zusammenhängedes Open-World Areal freigeschalten. Dabei sind sowohl die einzelnen Bereiche toll und abwechslungsreich, als auch der Gesamteindruck einfach gelungen. Man kann vom einen Ende der Map bis zum anderen schauen. Spannend ist auch, dass man die Mitglieder seines Feuerteams in den entsprechenden Gebieten sieht, wenn man auf einer erhöhten Position ist. So kann man vom Tower aus auf die Gebiete runtersehen und erkennt, wo seine Kameraden gerade sind. Ist man ohne Feuerteam unterwegs, dann sind die Gebiete leider leer. Es gibt bisher keine automatische Gruppensuche, um das Gebiet mit anderen Spielern zu füllen. Schade, so kommen keine spontanen Gruppenaktionen zu Stande. Eventuell kommt das noch. Bisher fühle ich mich dann aber doch recht einsam.

Aber es gibt viel zu tun. Ich habe in dieser Woche viel gespielt und war die komplette Woche beschäftigt. Man sucht verlorene Geister, man verdient sich die Fragmente und natürlich wartet neuer Loot darauf, dass man ihn freischaltet. Dabei sind sowohl die verlorenen Sektoren als auch die öffentlichen Events in diese Aufgaben eingebunden. Die verlorenen Sektoren sind gut gemacht, aber wie bisher im normalen Schwierigkeitsgrad recht schnell keine Herausforderung mehr. Die öffentlichen Events hingegen sind sehr gut gelungen. Diese sind keine belanglosen Einzelereignisse mehr, sondern zahlen auf einen Gebietsstatus ein. Dieser hat vier Stufen, in welchen man sich durch das Sammeln von Punkten durch Abschluss der Events und allen anderen Aktionen hochspielt. Auf der vierten Stufe besiegt man einen Boss und bekommt extra Belohnung, mit welchen man einen temporären Buff (hält 27 Stunden) innerhalb des Bleichen Herzens freischalten kann. Vom Aufbau wie die Altäre der Sorgen auf dem Mond, nur wesentlich abwechslungsreicher. Es sind komplett neue Eventtypen, welche man erst verstehen muss. Kein Recycling, sehr gut.

Für die neuen Waffen und Rüstungen gibt es eine spezielle Questreihe, die oben angesprochene Geistersuche. Diese schickt einen nicht nur durch das bleiche Herz, sondern durch das ganze Sonnensystem und die Aktivitäten der letzten Jahre. Dafür aber immer mit angepasster Story, so dass die Aktivität zwar gleich ist, die Erzählung aber angepasst. Es ist quasi eine Art Rückblick. Ich mochte es, wer das alles aber schon hundertmal gemacht hat, könnte genervt sein. Der Loot gefällt mir gut. Die Rüstungen sind okay, die Waffen finde ich teilweise aber gelungen. Sie sind alle Craftbar, wenn man genug gesammelt hat. Der Ruf ist meine neue Hauftwaffe. Alle Gegenstände wurden auf Powerlevel 1900 gebracht, wobei 1940 das Soft- und 1990 das Hardcap ist. Ab dann geht es nur noch per Spitzenreiteraktivitäten auf 2000. Nach einer Woche, und ohne den Fokus auf das Powerlevel zu legen, bin ich bei knapp 1960. Mit der ersten Episode geht das vermutlich schnell nach oben.

Als letzten Punkt möchte ich noch den neuen Fokus Prismatic ansprechen. Dieser ist eine wilde Mischung auf allen anderen Fokussen. Bungie hat hier eine gute Kombination an Skills, Aspekten und Fragmenten zusammengestellt. Alles kann frei gewählt werden, wobei eine ausgewogene Mischung zwischen Licht und Dunkelheit sinnvoll ist. Entweder über die Skills, oder über die Waffen. Jeder Schaden mit eine der beiden Richtungen lädt eine entsprechende Leiste auf. Sind beide gefüllt, dann kann man in einen prismatischen Modus wechseln, in welchem es eine andere Granate gibt, die Abklingzeiten reduziert sind und man prismatische Gegner bekämpfen kann. Letztere sind ohne prismatischen Modus nicht besiegbar, da durch einen Prismaschild geschützt. Da ich erst gestern Abend alle Fragmente freigeschalten habe, habe ich mich noch nicht im Detail mit den möglichen Builds auseinadergesetzt, aber bisher macht der Fokus sehr viel Spaß. Er ist auch nicht so übertrieben, wie ich es befürchtet habe.

Kommen wir zum Fazit: Ich finde, die drei Monate Verschiebung haben sich gelohnt. Bungie hat hier auf ganzer Linie abgeliefert und sowohl optisch, erzählerisch als auch vom Gameplay eine tolle Erweiterung rausgebracht. Ich war die Woche durchgehend beschäftigt und habe noch lange nicht alles erkundet und entdeckt. Dazu fängt heute die erste Episode an. Wenn diese nur halb so gut wird, wie die erste Woche, dann bin ich zufrieden. Ich kann jedem Destiny Fan die Erweiterung nur ans Herz legen, zumal alle anderen Erweiterungen abgesehen von Lightfall jetzt auch Free2Play sind. Veteranen werden The Final Shape lieben, und für Neulinge ist es der ideale Zeitpunkt, um mit dem Game anzufangen und die komplette Story zu erleben (abgesehen von den Content Vaulted Sachen). Von mir auf jeden Fall eine klare Empfehlung.