iPhone 15 Pro Max - ein deutliches Upgrade für mich
Nach ein paar Wochen Wartezeit ist mein neues Smartphone endlich angekommen: Das iPhone 15 Pro Max*. Es ersetzt mein fünf Jahre altes OnePlus 6T, welches inzwischen spürbar gealtert war. Gerade dem Akku war die Alterung anzumerken, unter 50% Ladestand wurde das Smartphone träge bis zu plötzlichen Neustarts.
Da meine Freundin mit ihrem iPhone 11 sehr zufrieden ist habe ich mich nach einigen Überlegungen auch für ein Smartphone aus dem Hause Apple entschieden. Einerseits sind diese einfach gut verarbeitet und bekommen lange Softwareupdates, andererseits führt die Freiheit bei Android zu einem oft nicht stimmigen Gesamtsystem. Selbst das fast reine Android von OnePlus fühlt sich unrund an.
Ich hatte das iPhone also in den Händen, welches trotz größerem Display kaum größer als mein OnePlus ist. Der Displayrahmen ist einfach etwas dünner, womit mehr Display in das Gehäuse passt. Dabei setzt Apple aber nicht auf abgerundete Displayränder, wie es damals bei meinem Samsung Galaxy S7 Edge war. Eine Designentscheidung, die ich erst cool fand, bis ich das Gerät selbst einige Wochen benutzt hatte. Neben viel Display besteht das iPhone 15 Pro Max aus einer herausstehenden Kameraanordnung auf der Rückseite und in Summe vier Knöpfen: Ein/Aus, Lauter, Leiser und dem neuen Actionbutton.
Es sieht schick aus, für zwei Minuten. Dann landet es in einer Hülle und man sieht nichts mehr vom Aussehen. Trotzdem mag ich die kantige Form, welche auch durch die Hülle weitestgehend erhalten bleibt. Neben dem Schutz des Smartphones an sich ist die Hülle aber in jedem Fall sinnvoll. Fast alle Smartphonehersteller aktuell machen ihre Geräte sehr dünn, aber die Kameras stehen deutlich aus dem Gehäuse raus. Wenn man sein Smartphone also nicht immer auf die Kameralinsen legen möchte, dann schafft eine Hülle den benötigten zusätzlichen Umfang. Wenn ich so darüber nachdenke, eventuell wird das mit den Kameras mit den Hüllen im Hinterkopf gemacht. Ich würde ein dickeres Smartphone mit mehr Akkukapazität bevorzugen.
Die Einrichtung war einfach (erwartbar) und auch wenn ich vor vielen Jahren ein iPhone 5s hatte entschied ich mich zu einer Neueinrichtung. Die Unterschiede zwischen Android und iOS sind mir schnell aufgefallen. FaceID läuft deutlich besser auf dem iPhone - erfordert zum Entsperren aber einen zusätzlichen Wisch, Fingerabdruck gibt es nicht. Apple Pay wird über Doppeldruck der Ein/Aus Taste aufgerufen, nicht einfach automatisch gestartet. Manche Dinge sind schwerer zu erreichen (Hotspot?), wobei ich mich noch nicht mit den Kurzbefehlen beschäftigt habe.
Und als Nerd klicke ich mich natürlich auch gerne durch alle Einstellungen. Übersichtlich ist das anfangs nicht. Intuitiv auch nicht. Vom restlichen System kann man das nicht sagen. Es wirkt tatsächlich deutlich runder, die Designelemente sind dezent, modern und greifen ineinander. Die Insel oben ist nett, aber für mich keine Offenbarung. Der für FaceID benötigte Platz wurde einfach sinnvoll genutzt. Aber er wurde sinnvoll genutzt, hier hat jemand nachgedacht. Erst verwirrt hat mich der Umgang mit Benachrichtigungen. Im Benachrichtigungszentrum werden diese angezeigt und können dort entweder aufgerufen, stehengelassen oder weggewischt werden. Bei Letzterem bleibt die Zahl am Symbol der App aber erhalten. Um ehrlich zu sein finde ich das eine gute Sache. Nicht dringende Benachrichtigungen kann man so wegwischen, aber trotzdem vergisst man nicht später nachzuschauen.
Dabei muss ich aber auch anmerken, dass ich Benachrichtigungen sehr granular verwalte. Nervige oder uninteressante Benachrichtigungen lasse ich gar nicht zu oder verbiete sie. Wenn möglich in der App selbst, sonst über die detaillierten Berechtigungen von iOS. App-Tracking habe ich aber grundsätzlich deaktiviert. Finde ich super, dass Apple das eingebaut hat. Keine Ahnung, warum man das überhaupt erlauben sollte. Bisher konnte mir keine App einen persönlichen Mehrwert davon aufzeigen.
Aber diese Sicherheit hat auch ihren Preis und verhindert eine Sache, welche ich bei Android geliebt habe: Das automatische Foto-Backup mit Syncthing auf mein NAS. Sobald ich ein Foto gemacht habe wurde dieses direkt an mein NAS geschickt, ohne weiteres Zutun. Unter iOS gibt es iCloud für viel Geld. Syncthing scheint nicht ohne Weiteres zu gehen, zumindest nicht für Fotos. Den Umweg über zwei Apps muss ich noch ausprobieren. Damit wären wir aber bei der einzigen Funktion, welche ich aktuell vermisse.
Das war jetzt viel zu iOS, zurück zum iPhone 15 Pro Max selbst. Die Verarbeitung hatte ich ja schon positiv bewertet. Der Titanrahmen? Mir egal, dazu ist ja eh die Hülle drüber. Der Actionbutton ist nett. Ich wechsle selten zwischen lautlos und laut, daher habe ich die Kamera auf den Button gelegt. Schnelle Schnappschüsse kommen bei mir häufiger vor. Und da sind wir bei der Kamera. Eine Funktion, die ich häufig nutze und oft vernachlässige. Ich mache Schnappschüsse und diese müssen unkompliziert und gut sein. Bei einem lohnenden Motiv möchte ich aber auch mal "etwas mehr" haben.
Der erste Eindruck? Die Kamera macht super Bilder. Der Nachtmodus ist beeindruckend und entgegen meinen vorherigen Bedenken ist die fünffache Vergrößerung nicht zu viel, sondern genau richtig. Möchte ich näher ran, dann meist mehr als nur von 2x auf 3x. Die Pro Modelle des iPhones erlauben auch den Pro Modus, getestet habe ich ihn in der ersten Woche aber noch nicht. Aber das erste Fazit ist klar. Die Kameras sind sehr gut, die Bilder reichen für weit mehr als Schnappschüsse. Nicht auf dem Niveau meiner Sony NEX-5R Systemkamera mit richtigen Objektiven, aber auch nicht annähernd so sperrig und damit immer dabei. Und auf jeden Fall ein deutliches Upgrade zum OnePlus 6T.
Nach einer Woche ist das iPhone für mich keine Fehlinvestition. Und Investition ist hier das richtige Wort, mit 1.500 € ist das Smartphone auf jeden Fall ein Luxusprodukt. Aber wie immer skaliert der Preis nicht proportional mit der Leistung und den Funktionen. Für den Preis hätte ich auch drei Android Smartphones der oberen Mittelklasse bekommen. Aber eben auch weniger Kamera, weniger Software aus einem Guss und weniger Updatesupport.