Mein erster Eindruck von Warhammer 40k: Darktide

Mein erster Eindruck von Warhammer 40k: Darktide
Warhammer 40.000 Darktide Bannerbild

Auch wenn ich mich als Nerd sehe, Warhammer war mit immer zu nerdig. Viel Geld für Figuren ausgeben und diese dann noch zu bemalen war mir sowohl zu teuer als auch zu nervig. Dadurch beschränkte sich mein Wissen auf "es gibt da Orks und irgendwelche Space Marines". Und letztere sind wohl die Hauptprotagonisten des Spiels Warhammer 40k: Space Marines 2, welches in ein paar Tagen rauskommen wird.

Warum ich das mitbekommen habe? Svettie, ein YouTuber und Streamer auf dessen Discord ich abhänge, hat das Spiel seiner Community angepriesen. Neugierig habe ich mir den Trailer angeschaut. Das Gameplay sieht gut aus, aber es ist 3rd Person. Ich bin eigentlich kein Freund von 3rd Person. Aber die Grafik und speziell der Artstyle haben es mir sehr angetan. Das ist also Warhammer? Epochal, dreckig und düster? Bei mir werden direkt Gefühle wie beim Cyberpunk Genre wach.

Zur Erscheinung des Spiels, und auch für die beiden Wochen danach, bin ich aber in Griechenland. Also weit weg von meinem PC und der Möglichkeit, dass Spiel zu spielen. Der Vorteil ist natürlich, dass ich so nicht in die Versuchung komme, Space Marines 2 vorzubestellen. Ich kann gemütlich während meines Urlaubs schauen, ob das Spiel was taugt. Aber die Hintergrundgeschichte schien mir interessant und so habe ich mich mir auf YouTube eine kurze Einführung angeschaut. Es gibt also Warhammer und Warhammer 40.000? Das eine ist eine reine Fantasywelt, während 40k (40.000 abgekürzt) ein Dark-Fantasy-Scify Universum ist. Orks gibt es in beiden, die Space Marines wenig überraschend nur bei Warhammer 40k.

Und es gibt noch weitere Spiele in dem Universum. Logisch, Space Marines Teil 1 gibt es schon, ein Singleplayer Shooter in 3rd Person. Mit Boltgun ist mir ein Retro-Shooter über den Weg gelaufen, welcher witzig aussieht und sicher im Sale den Weg in meine Bibliothek finden wird. Und dann Warhammer 40.000: Darktide. Ein Horde-Shooter im Warhammer 40k Universum von den Machern der beiden Vermintide - quasi den Vorgängern von Darktide, aber im Fantasy Warhammer-Universum. Horde-Shooter habe ich bisher kaum gespielt. Vor vielen Jahren ein paar Runden Left4Dead, aber damit bin ich nicht warm geworden.

Screenshot aus einer Mission

Könnte Darktide trotzdem was für mich sein? GameStar hat dazu zwei Testvideos auf YouTube. In ersten wird das Spiel verrissen, im zweiten geläutert. Aber wie sieht das Spiel in Aktion aus? Twitch geöffnet, Darktide gesucht und auf dem Kanal von BadSchnitzel gestoßen. Ich habe ihm gespannt zwei Stunden zugeschaut und Fragen gestellt. Am nächsten Tag war die Entscheidung gefallen, Darktide wird gekauft. Aber 40 € sind ein stolzer Preis und laut Verlauf müsste sicher bald wieder ein Sale auf Steam anstehen. Aber auch mein Urlaub steht in ein paar Tagen an und ich will das Spiel jetzt spielen. Dank DerAndré kenne ich inzwischen auch MMOGA* und habe über seinen Link gesehen, dass das Spiel für 20 € zu haben ist. Zugeschlagen.

Das Intro-Video hat die Vorfreude befeuert, nur um mich dann etwas verwirrt beim Charaktereditor abzuladen. Was kann ich da alles auswählen? Welchen Einfluss hat das auf das Spiel? Und warum sieht mein Charakter immer etwas komisch aus, egal was ich mache? Kurz: Man wählt seine Hintergrundgeschichte, die aber nur Einfluss auf die gesprochenen Einwürfe meines Charakters hat. Und im Jahr 40.000 sehen Menschen eben etwas anders aus, dass ist tatsächlich Absicht. Die Klasse ist wichtiger, sie bestimmt deutlich den Spielstil und die verfügbaren Skills.

Rein in die Einführungsmission. Ich bin ein Gefangener und komme bei einem Aufstand frei. Mit einer mächtigen Schaufel bewaffnet muss ich mir wahnsinnig gewordene Mitgefangene vom Hals halten, die Aufseherin retten und mich mit ihr in die Freiheit ballern. Die Grundlagen sind damit erklärt. Ich erledige unterschiedliche Missionen mit bis zu drei Kumpanen, an welchen mich Horden von Gegnern hindern wollen. Mit meinen Skills, Schuss- und Nahkampfwaffen gebe ich mein Bestes, mein Ziel durch die Gegnerhorden zu erreichen. Schaffe ich das gibt es Belohnungen in Form von Erfahrung für neue Skills und Waffen. Sowohl bei den Skills auch den Waffen habe ich eine breite Auswahl. Möchte ich mehr in den Nahkampf? Mein Team unterstützten oder doch hinter ihnen stehen und die Gegner aus vermeintlich sicherer Entfernung ausschalten? Welche Waffen passen zu meinem Spielstil und der Mission?

Waffenshop im Hub

Darktide ist kein Rollenspiel und bietet auch nicht die Buildtiefe von Destiny 2 oder Warframe. Aber ich habe genug Gestaltungsspielraum um meinen Charakter meinen Wünschen anzupassen und verschiedene Builds auszuprobieren. Die Builds spielen sich auch deutlich unterschiedlich, so dass ich gerne rumprobiere. Die Missionen sind kaum überraschend, das Spiel ist ein Horde-Shooter. Sie sind aber abwechslungsreich, sehr schön gestaltet und machen auch nach mehreren Durchläufen noch Spaß. Darktide will nicht das Spiel sein, dass du über Monate den ganzen Abend spielst, es möchte dich zu ein paar Runden Gegnerschnetzeln einladen. Kein dummes Schnetzeln, gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden kommt man ohne gute Planung und Koordination nicht weit.

Für 20 € hat sich das Spiel auf jeden Fall gelohnt. Die Lernkurve macht Spaß und motiviert, die Lore von Warhammer 40.000 ist sehr umfangreich und das Gameplay mehr als solide. Die Grafik und Gestaltung sind extrem gelungen und lassen einen glaubhaft in die Welt von Warhammer 40.000 eintauchen. Mission um Mission möchte man die Anhänger Nurgle vernichten. Für den Imperator!