Peloponnes Rundreise - Tag 1 bis 4
Die Peloponnes ist eine große Halbinsel im Süden von Griechenland. Eigentlich keine Halbinsel mehr, seitdem sie durch den Kanal von Korinth vom Festland getrennt wurde, aber das ignorieren wir jetzt einfach. Wir haben drei Wochen für eine Rundreise über die komplette Halbinsel eingeplant. Wie immer mit dem eigenen Auto und Zelt. Die Anreise mit der Fähre habe ich schon im Beitrag Urlaub spontan und ohne Plan beschrieben, in diesem Beitrag geht es um die Zeit danach.
Tag 1
Die Ankunft
Wobei der erste Tag, also der Tag der Ankunft, wenig spektakulär war. Wir sind über die Landstraße zum Campingplatz Aktrata Beach Camping gefahren. Unterwegs ist mir dann eingefallen, dass es im Norden nur drei Campingplätze gibt und die Fähre recht voll war. Meine Befürchtung war, dass der Platz eventuell schon voll ist, bis wir ankommen. Über die Autobahn ist man schneller dort. Aber wir hatten Glück und haben einen schönen Platz bekommen. Nahe am Meer und der Taverne, in welcher wir auch zu Abend gegessen haben. Saganaki, Tzaziki, Schweinesteak, griechischer Salat und Pommes. Klassisch griechisch und lecker.
Tag 2
Erste Erkundung und Entspannen
Der zweite Tag sollte gemütlich werden. Wir haben uns Frühstück aus dem Mini-Market des Campingplatzes geholt. Griechische Backwaren, warm und vor allem fettig. Zu fettig für uns. Aber wir waren noch nicht einkaufen. Wir mussten also einkaufen gehen und hatten beschlossen das mit einer Besichtigung der Schlucht Peristerionas Gorge zu verbinden. Wir waren aber weder auf den steilen Abstieg noch auf das Fehlen jeglichen Wassers eingestellt. Im September ist der Bach wohl weitestgehend ausgetrocknet und wir standen in einer trockenen Schlucht. Also wieder hochlaufen und einkaufen. Zurück am Campingplatz haben wir uns ins Meer geworfen. Mit Badeschuhen, da Kiesstrände nicht gerade angenehm für die Füße sind. Und zum Liegen auch nicht.
Tag 3
Rund um Korinth
Wir sind angekommen und haben uns von der Anreise ausreichend erholt. Am dritten Tag war die Erkundung der Sehenswürdigkeiten rund um Korinth auf dem Plan. Das antike Korinth war unsere erste Anlaufstelle. Obwohl ich schon vor vielen Jahren in Griechenland war, hatte ich vergessen, dass die meisten archäologischen Ausgrabungen deutlich zerstörter sind, als man es aus Italien kennt. Bis auf wenige, meist restaurierte, Säulen und Wände sieht man eigentlich nur die Grundmauern der ehemaligen Gebäude. Alles, was höher war, liegt entweder verstreut drum rum oder wurde in den letzten beiden Jahrtausenden für andere Zwecke verwendet. Trotzdem beeindruckend, welche Bauwerke und Siedlungen schon mehrere hundert Jahre vor Christus errichtet wurden.
Anschließend ging es eher spontan nach Akrokorinth. Eine Festungsanlage auf dem Berg über dem antiken Korinth. Zum Glück kann man bis an den Fuß der Festung fahren, war mein Gedanke. Auf dem Parkplatz habe ich dann festgestellt, dass die Festungsmauern um den Berg herumgebaut wurden, aber der Berg innerhalb der Festung noch deutlich höher ist. Wir sind also in der Mittagssonne bei 33°C erst den steilen Zugangsweg und dann weiter innerhalb der Burg nach oben gelaufen. Sportlich bin ich nicht, und für mich war der Aufstieg ziemlich anstrengend. Die Aussicht hat die Strapazen aber wett gemacht!
Abschließend sind wir noch zum Kanal von Korinth gefahren. Dabei ist es gar nicht so leicht, einen Punkt zu finden, von welchem man den Kanal richtig anschauen kann. Sucht in Google Maps nach Isthmus von Korinth und ihr kommt zu einer Brücke. Auf der Westseite kann man dann gut parken und beidseitig über die Brücke laufen. Belohnt wird man mit dem beeindruckenden Anblick des Kanals. Er sieht aus wie mit einem Messer durch den Fels gezogen.
Auf dem Rückweg waren wir wieder kurz einkaufen, diesmal in einem größeren Supermarkt und haben bei Decathlon neue Zelt-Heringe gekauft. Leider auch nicht die für Steinböden, aber besser als die "normalen". Ein Abendessen in einer kleinen Taverne rundete den Tag ab. Auch wenn die Auswahl der Speisen in Griechenland wenig Abwechslung bietet war es sehr lecker.
Tag 4
Ein Mahnmal in den Bergen
Eigentlich war ein gemütlicher Ausflug geplant. Von Diakopto mit der Zahnradbahn eine Stunde nach Kalavrita. Ein Blick in den Reiseführer erzählt dann aber die Geschichte von Kalavrita, die einen nachdenklich macht. Im zweiten Weltkrieg haben deutsche Soldaten fast das komplette Dorf hingerichtet, um die griechischen Widerstandskämpfer zu bestrafen. Vom Bahnhof geht es den Berg hoch zum Mahnmal. Am Weg sind Tafeln angebracht mit Aussagen von Überlebenden. Hier merkt man wieder, wie bescheuert die Menschen damals waren und es leider bis heute sind.
Mit etwas gedrückterer Stimmung sind wir in den netten Ort zurück, einmal die Ladenstraße abgelaufen und haben in einem Cafe auf unsere Rückfahrt gewartet. Der restliche Tag? Entspannen am Strand und Platz. Wir haben es mit einem großen Tuch auf dem Strand probiert, der Kies war aber zu unbequem. Dank wenigen Metern vom Platz zum Strand und zurück sind wir einfach zurück auf unsere Stühle beziehungsweise die Hängematte.
Genug Programm für vier Tage. Aber unsere Reise geht ja fast drei Wochen. Mehr folgt also.