Peloponnes Rundreise - Tag 9 bis 13
Dieser Beitrag wird kürzer. Nach den ersten 10 Tagen waren wir von den Eindrücken und den Strapazen erschöpft und haben uns Erholung gegönnt. Am Ende ist diese Rundreise auch unser Jahresurlaub und Entspannung gehört dazu. Aber los geht es mit den nächsten Tagen.
Tag 9
In den Süden mit spontaner Planänderung
Wieder früh aufstehen zum Packen war angesagt. Knapp eine Stunde brauchen wir dafür, wenn wir uns nicht stressen. Zumal neben der Fahrt heute nur zwei (und ein halbes) Ziele auf dem Plan standen: Eine alte Kirche bei Mantineia anschauen, durch Tripoli fahren und das Theater von Megalopolis besichtigen.
Ab auf die Autobahn. Um ehrlich zu sein ist die Maut für normale Autos so gering, dass ich mich frage, ob damit das Personal an den Mautstellen bezahlt werden kann. Mantineia ist eigentlich kein Ort zum Besichtigen, sondern nur eine Kirche auf einem Feld. Das wussten wir nicht und sind erstmal vorbeigefahren. Zur Belohnung durften wir eine Schafsherde beim Wechseln der Weide zuschauen. Die kleine und alte Kirche ist schön und einen Besuch wert, aber nichts wo man Stunden zubringt. Also weiter, ab nach Megalopolis. Laut Reiseführer das größte antike Theater Griechenlands mit einer Kapazität von 20.000 Menschen.
Dabei die Route durch Tripoli gelegt. Eine lebendige Stadt mit engen Gassen. Erinnert schon fast an orientalische Städte. Aber nichts, wo man anhalten müsste, weshalb wir weiter nach Megalopolis sind.
Nachdem wir auch dort einmal falsch gefahren sind (danke Google Maps...) standen wir vor verschlossenen Türen. Ein abgenutzter Weg führte zu einem verwilderten Parkplatz. Ein Zaun und zwei Baucontainer dahinter, daran ein Schild: Megalopolis wird von 2021 bis 2027 renoviert. Wenn man ein paar Meter läuft, dann hat man auch einen Blick auf das Theater. Eigentlich existieren dort nur noch die zwei untersten Sitzreihen, in mieserablem Zustand. Für die Renovierung ein kleiner Kran, sonst war da nichts. Wenn das Schild nicht gewesen wäre, dann wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass hier renoviert wird. Bis 2027 auf jeden Fall die Empfehlung: Spar dir Megalopolis und geh lieber nach Epidauros.
Enttäuscht haben wir auf die Uhr geschaut und festgestellt, dass es erst 11 Uhr vormittags ist. Unsere Optionen waren jetzt, direkt zum Campingplatz bei Gythio zu fahren und den Nachmittag zu entspannen, oder Mystras und Sparta auf dem Weg nach Gythio noch anzuschauen. Um mehr reine Entspannungstage zu gewinnen, haben wir uns für die zweite Option entschieden und sind nach Mystras aufgebrochen.
Mystras ist keine antike Stätte, sondern aus dem Mittelalter. Eine Stadt, am Berg erbaut, wechselte sie über die Jahrhunderte durch Eroberung regelmäßig den Besitzer, bis sie im griechischen Unabhängigkeitskrieg zerstört und nicht wieder besiedelt wurde. Leider waren hier wieder keine Erklärungstafeln, dazu die Wegeführung unverständlich. Am Eingang wurde uns gesagt, wir sollen erst den Teil unten anschauen, dann mit dem Auto hochfahren und den oberen Teil anschauen. Also sind wir unten den Schildern den Berg hoch gefolgt. Kirchen, Museum, Palast. Über uns noch ein großes Gebäude und eine Burg. Wir sind also wieder runter und mit dem Auto nach oben gefahren. Erkenntnis 1: Der Palast war nicht der Palast, sondern das große Gebäude, das vorher über uns war. Erkenntnis 2: Wir waren eh schon fast ganz oben und hätten auch weiterlaufen können. Genervt haben wir den Palast von oben angeschaut und die weitestgehend zerstörte Burg ausgelassen.
Die moderne Stadt Sparta ist von Mystras gut sichtbar und damit war die Route klar. Ab zur antiken Ausgrabung in Sparta. Wer kennt Sparta nicht, die Stadt der durchtrainierten Krieger? Die Ausgrabung war kostenlos, viel sichtbar aber auch nicht. Eine Akropolis mit einigen Ruinen - ein kleines Theater (das auch gerade renoviert wird), zwei Tempel, eine byzantinische Kirchenruine und zwei Gebäude, deren Zweck unbekannt ist. In 30 Minuten ist man durch, aber immerhin ist es recht eben und doch gut erkennbar. Auf dem Weg aus der Stadt fährt man noch an einer Statue für Leonidas vorbei, dann hat sich Sparta auch schon erschöpft. Ganz nett, aber nicht so beeindruckend wie die Legenden.
Der Rest des Tages? Zum Campingplatz, Platz aufbauen, entspannen und die nächsten Tage planen. Tag 10 sollte ein reiner Erholungstag werden, bis die Unwetterwarnung über Cell Broadcasting kam. In Griechenland funktioniert die Technologie schon, im Gegensatz zu Deutschland.
Tag 10
Sight Seeing bei schlechtem Wetter
Nachts war es windig und hat geregnet. Kein Problem für unser Zelt, aber auch der Morgen war stark bewölkt und windig. Nicht so geil für einen Strandtag. Also Planänderung. Laut Wettervorhersage ist es in Monemvassia perfektes Wetter. Also dann eben noch ein Tag Sightseeing. Ins Auto und durch die Berge rübergedüst. 90 Minuten für 74 Kilometer, mehr geht nicht auf den Straßen.
Vor Ort auf dem Parkplatz das Auto abgestellt und den Kilometer in die Altstadt gelaufen. Durch die Sonne. Ich habe die letzten Tage gespürt und gegessen hatten wir auch noch nicht. Ein kleines Lokal recht nahe am Eingang sah gut aus. Wir sind auf die Terasse und haben uns Essen und Trinken bestellt. Der Wind lies die Sonnenplanen aber so flattern, dass wir lieber rein sind. Gute Idee, kurz darauf kam der unangekündigte Regen und alle anderen musste auch rein. Das Essen war gegessen, das Trinken leer und der Regen hatte nachgelassen. Ab die Stadt erkunden.
Hundert Meter weiter wurde der Regen wieder stärker. Und stärker. Und stärker. Wir haben in einem Torbogen Unterschlupf gesucht und wollten den Regen abwarten. Er wurde immer stärker und Gewitter kam auch noch dazu. Die Gasse durch unseren Torbogen wurde immer mehr zum Sturzbach, die Hauptstraße zum Fluß. Spannendes Erlebnis.
Nachteil? Als der Regen vorbei war, kam wieder die Sonne mit aller Kraft. Innerhalb weniger Minuten dampfte die Stadt. Wir sind noch etwas durch die Stadt geschlendert, haben den Leuchtturm besichtigt und nach oben zur Burg geschaut. Die Erschöpfung saß tief. Ein Blick auf Google sagte uns dann, dass sich der Aufstieg nicht lohnt, zumindest für uns und für diesen Urlaub. Zurück durch die drückende Hitze zum Auto.
Über die Landstraße südlich von Monemvassia war unser Rückweg durch die Berge. Das Gewitter hatte auch im Gebirge gewütet und an verschiedenen Stellen Steine auf die Straße geworfen. Die Rückfahrt dauerte mit über zwei Stunden noch länger, aber die Landschaft ist wunderschön und die Fahrt hat sich gelohnt. Der südlichere Teil der Peloponnes ist nicht annähernd so grün, wie die östliche.
Tag 11 bis 13
Entspannung pur
Mystras, Sparta und Monemvassia haben wir im Plan vorgezogen. Damit stehen jetzt drei Tage Entspannung an. Strand, Salzwasser-Pool, Campingplatz. Einfach liegen, lesen und entspannen. Und überrascht sein, wie viele deutschsprachige Touristen es im Süden der Peloponnes gibt. Caravane, Campinganhänger und Vans aus Deutschland, Schweiz und Österreich dominierten unseren Campingplatz. Dabei sind derzeit keine Ferien. Echt ungewohnt.
Das wars auch schon bis dahin. Bald geht es weiter in den Westen. Viele Sehenswürdigkeiten stehen dann nicht mehr auf dem Plan. Mani-Küste, Kalamata, Messene, Pylos und Olympia. Dafür haben wir noch sechs Tage Zeit.