PS Vita: Homebrew dank Custom Firmware
Irgendwas hat mich dazu getriggert, meine Playstation Vita* wieder auszupacken. Wirklich viele Spiele hatte ich für das Gerät leider nie, wobei mir Gravity Rush bis heute als unterhaltsames und innovatives Spiel im Kopf geblieben ist. Da die Konsole von Sony inzwischen aufgegeben wurde, wollte ich wissen, was damit noch möglich ist. Der Vorgänger PSP war zumindest nicht vor Hackern sicher.
Eine erste Suche hat schnell gezeigt, dass die PS Vita inzwischen fast vollständig gehackt ist. Unabhängig von der installierten Firmware lässt sich diese mit einer modifizierten Firmware überschreiben. Entweder temporär bis zum nächsten Neustart mit der aktuellsten Sony Firmware, oder dauerhaft per Downgrade auf eine frühere Version der Sony Firmware. Da letzteres bequemer ist und keinerlei Nachteile mit sich bringt ist das der empfohlene Weg.
Leider sind die Guides nicht sehr gut geschrieben, wodurch ich manche Schritte mehrfach durchführen musste. Kein Beinbruch, aber für weniger technisch versierte Menschen nicht optimal. Ich überlege derzeit, ob ich selbst einen Guide schreiben soll. Manche Schritte könnte man sicher auch durch ein einfaches Script vereinfachen. Aber ich habe keine Ahnung, ob ich das rechtlich überhaupt darf, selbst wenn es nur um die Möglichkeit geht, eigene Software und eigene Sicherheitskopien abzuspielen.
Erstaunlich sind aber die Möglichkeiten, welche die PS Vita mit Custom Firmware bietet. Das Kontrollzentrum lässt sich erweitern, der Chiptakt anpassen, die Bildschirmsperre vereinfachen und eine der wichtigsten Funktionen: Man kann mit einem SD2Vita Adapter* MicroSD-Karten in jeder beliebigen Größe als Speicher für die Konsole nutzen. Bedenkt man, dass die originalen PS Vita-Speicherkarten* kaum noch verfügbar sind und maximal 32 GB Kapazität haben ist das eine sinnvolle Alternative. Der e-Shop ist auch nach einem Jailbreak weiterhin nutzbar, womit ihr euch die Spiele legal kaufen und auf euren nun erweiterten Speicher runterladen könnt.
Natürlich könnt ihr mit einer Custom Firmware auch den Kopierschutz umgehen und Emulatoren installieren. PS Vita, PSP, PS1, Gameboy (Color, Advance) und weitere Spiele werden damit spielbar. In einem sehr dunklen Graubereich aber, wenn ihr die Kopien der Spiele selbst anfertigt, ganz illegal wenn ihr die BIOS-Dateien braucht (beim Gameboy beispielsweise). Aber es wäre möglich, die Community hat da inzwischen einige Tools rausgebracht.
Am Ende steht bei mir natürlich die Frage, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Im Vergleich zur Nintendo Switch* ist die PS Vita deutlich kleiner, auch beim Bildschirm. Dafür hat meine Version der Vita den OLED Touchscreen, die Touchfläche auf der Rückseite, zwei Kameras (jeweils vorne eine und hinten eine) und gar nicht so viel schlechter aussehende Spiele. Schade, dass sie gefloppt ist. Vermutlich auch, weil Sony alles an damals verfügbarer Hardware reingepackt hat und das Gerät damals im Vergleich zum Gameboy mit 250 € recht teuer war. Sony hat es einfach verpasst, sie richtig im Markt zu positionieren, wie es Nintendo später mit der Switch gemacht hat.
Für mich ist die Vita trotzdem oder gerade deshalb ein super System. Es ist kleiner als die Switch und damit deutlich portabler. Und gerade mit der Custom Firmware gewinnt man doch einige an Funktionen (und Spielen) dazu, welche die Vita zu einer super Konsole und noch besseren Retrokonsole macht. Aktuelle AAA Titel sind natürlich nicht der Fokus, aber mal wieder eine Runde Wipeout oder Persona 4 Golden ist auch cool.