Tea-time in Südengland

Ruine eines Hauses an der Küste von Cornwall in Süd-England
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Es geht auf Weihnachten zu. Die Zeit im Jahr, in welchem bei mir im Unternehmen ein großer Anteil des Jahresumsatzes generiert wird. Die Kund*innen kaufen fleißig Geschenke für sich und ihre Verwandtschaft. Auch wenn es offiziell keine Urlaubssperre gibt, so gibt es eine interne Richtlinie, dass Urlaub in der Vorweihnachtszeit bei uns genau überlegt und nur in absolut notwendigen Fällen genehmigt werden soll. Dementsprechend hatte ich die letzten fünf Jahre eine stressige Vorweihnachtszeit und damit verbunden auch kaum Weihnachtsstimmung.

Da ich mein Unternehmen aber zum Ende des Jahres verlassen werde ist die Situation dieses Jahr anders. Für meine Position in der Logistik habe ich seit einigen Wochen einen Nachfolger und als Product Owner ist meine Arbeit nicht an das Weihnachtsgeschäft gebunden. Zusätzlich muss ich meinen Resturlaub noch aufbrauchen. Nachdem der Nachfolger inzwischen in das Gröbste eingelernt ist gönne ich mir am Anfang und Ende Dezember jeweils eine Woche Urlaub.

Kerzenflamme vor verschwommenem schwarzen Hintergrund
Photo by D A V I D S O N L U N A / Unsplash

Da meine Freundin für Anfang Dezember auch Urlaub einreichen konnte haben wir beschlossen wegzufahren. Sie wollte erst in die Berge, ich ans Meer. Berge werde ich bald regelmäßig sehen. Nach der Konsultation verschiedener Reiseanbieter war aber klar: Ein Strandurlaub im Dezember findet nicht um die Ecke statt und ist auch nicht gerade günstig. Zumindest nicht für eine Woche nur rumliegen. Ich wollte aber noch immer nicht in die Berge.

Nach einigen Diskussionen haben wir uns jetzt auf Süd-England geeinigt. Mit dem Auto bis Calais, dann mit der Fähre nach Dover und erstmal nach London. Die Frau möchte London in Weihnachtsdekoration sehen. Das ist auch das einzige Hotel, was wir vorab gebucht haben. In der Nähe der Tower Bride bietet das Hotel ein Parkhaus. Dabei kostet das Parken mehr, als die Übernachtung für einen von uns. Einige Tage später haben wir noch herausgefunden: Es gibt eine City-Maut in London. Und für ältere Diesel-Fahrzeuge unter Euro-6, wie unser 1er BMW eines ist, noch eine Umweltstrafe. Für den Preis von einer Nacht in London könnte man an anderen Orten drei Nächte bleiben. Aber gut, Weihnachtsdekoration.

Fish and Chips
Photo by Andy Wang / Unsplash

Anschließend soll es über Oxford und Bath nach Cornwall bis an den westlichsten Punkt von England, passenderweise Land's End genannt, gehen. Von dort aus an der Küste über über Extern, Bournmouth, Southampton, Plymouth, nach Dover zurück. Sieben Nächste haben wir eingeplant. Aus Kostengründen und weil es hoffentlich ganz putzig ist suchen wir uns unterwegs klassische B&Bs, gerne eher kleinere in Familienhand. Irgendwas werden wir schon finden.

Kulinarisch erwarte ich nicht viel von England. Aus bisheriger Erfahrung essen selbst die Engländer keine englische Küche. Klar, Fish and Chips werden wir essen. Aber ansonsten hat das Land kulinarisch wenig eigenes zu bieten. Tee und Gebäck noch und darauf freue ich mich. Sonst werden wir kulinarisch mit hoher Wahrscheinlichkeit international unterwegs sein. Italienisch und asiatisch soll okay sein. Heiße Schokolade aus belgischen Pralinien auch. Bier eher nicht.

Eine Sache macht mir aber Sorgen. Die Briten fahren auf der falschen Seite. Nach Calais fahre ich noch brav auf der rechten Straßenseite, in Dover muss ich auf die andere. Ich hoffe nur, dass ich mich schnell daran gewöhnt. Zumindest, bevor ich im Stadtverkehr in London ankomme. Rom und Palermo waren kein Problem für mich, London dürfte die Hölle werden. Beziehungsweise die ganze Reise.

Von unseren Eindrücken werden ich nach dem Urlaub auf jeden Fall noch einen Beitrag verfassen. Dank Reinigungspinsel sind keine Flecken mehr auf den Bilder unserer Kamera und ich freue mich darauf, schöne Landschaften und Ortschaften zu fotografieren.

Kernic Signatur
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