England #3: Cornwall

Spitzer säulige Klippenvorsprung, dazu ein Klippenverlauf. Aufgenommen bei Land's End in Cornwall.
Klippen bei Land's End in Cornwall / Kernic
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Die ersten beiden Teile des Reiseberichts Südengland findest du hier:
England #1: Anfahrt, Canterbury und London
England #2: Windsor und Oxford

Eine Sache, die man für die Region Cornwall einplanen sollte, ist Zeit. Sehr viel Zeit. Das liegt an hauptsächlich zwei Gründen. Die Zeit von A nach B zu kommen und viele interessante Sehenswürdigkeiten.

Wir haben für die Anreise aus Oxford einen ganzen Tag gebraucht. Vermutlich wäre es schneller gegangen, aber wir haben einen kurzen Umweg über Bath gemacht (wo wir am Ende doch nicht gehalten haben) und wir wollten aber auch am Meer an der Küste entlangfahren, solange es noch hell war. Unser Hotel befandt sich in Newquay - ein süßer aufstrebender Ort mit Sandstrand. Die Surfer haben den Ort für sich entdeckt, er ist aber auch für Nicht-Surfer ein toller Ausgangspunkt für Wassersport und die Erkundung von Cornwall. Wir haben drei Nächte in einem etwas älteren, aber durchaus charmanten Hotel verbracht. Durch die Lage waren unsere Ziele meist nur eine Stunde von unserem Hotel entfernt und so war es nicht ganz so anstrengend, wenn man am Abend zurück kam und noch etwas essen wollte.

Schon die ersten beiden Tage haben wir gemerkt, dass es um 08:00 Uhr hell und um 16:00 Uhr schon wieder dunkel wird. Also sind wir früh aufgestanden und waren pünktlich um 08:00 Uhr beim Frühstück. Das Tolle? Wir haben dafür auch den Sonnenaufgang mitbekommen.

Blick von der Kaimauer auf das leere Hafenbecken (Ebbe) und das Örtchen St. Ives dahinter.
St. Ives von der Kaimauer aus / Kernic

Für unseren ersten Tag haben wir uns den südlichen Teil Cornwalls ausgesucht. Erste Station: St. Ives. In Cornwall liegen die Ortschaften meist an Klippen. Das bedeutete für uns demensprechend immer, dass wir oberhalb des Ortes parken mussten. Nach unseren Erkundungen musste man dann aber auch wieder hoch... Auch so St. Ives, ein wunderschönes Fischerdörfchen. Eine süße Ortsmitte mit einer tollen Promenade schlängelt sich am Meer entlang. Dank Ebbe konnten wir am Meer spazieren, das Wetter genießen und später auch durch die Gassen schlendern und die kleinen Läden besichtigen.

Quer durch Cornwall

Von Land's End und Tintagel

Weiter ging es zum Land's End - den westlichsten Punkt in Cornwall. Dort befindet sich ein großer Parkplatz und ein Hotel, was wirklich schön gelegen ist. Am Land's End kann man die raue Küste Cornwalls sehr gut erleben. Wenn man dem Trubel entfliehen will, so bietet sich ein Besuch in den Wintermonaten wirklich an. Es war kaum was los und man konnte in Ruhe den kleinen Fußweg entlang laufen.

Cornwall war für uns wieder die Bestätigung, warum wir gerne mit unserem Auto in den Urlaub fahren. Man kann die Natur viel besser erleben. Auf der Fahrt von St. Ives nach Land's End hat uns die Natur mehrfach zu kurzen Stops motiviert, das Panorama wollte einfach genossen werden.

Das letzte Ziel des ersten Tages? Lizard's Point. Statt dem westlichsten jetzt der südlichste Punkt Cornwalls und ebenfalls mit rauer Küste. Wir haben es püntklich zum Sonnenuntergang geschafft und konnten das kleine Stückchen Erde in goldenes Licht gehüllt sehen - einfach nur wundervoll.

Am nächsten Tag ging es in nördliche Richtung nach Tintagel. Es heißt, dort sei König Artus durch eine List Merlins von diesem gezeugt worden. Die Ruinen konnte man nur teilweise besichtigen. Die Brücke auf die kleine Insel mit der Burg war für Renovierungsarbeiten geschlossen. Jedoch gab es die (abgenutzt) Möglichkeit zum Strand zu kommen. An diesem konnte man einen Wasserfall und die Höhle Merlins besichtigen.

Blick vom Festland auf die Insel Tintagel im Hintergrund. Vom Vordergrund aus geht eine moderne Brücke zur Insel.
Brücke zur Insel Tintagel / Kernic

Anschließend haben wir eine klassisch englische Teatime mit Scones gemacht. Sehr lecker und auch wärmend. Aber auch eher schwer im Magen. Aber egal, hauptsache lecker. Danach ging es weiter nach Fowey, ein weiters kleines Fischerdörfchen. Nach einem kurzen Stadtspaziergang ruhten wir uns noch etwas beim Sonnenuntergang aus und machten uns dann auf den Weg zurück ins Hotel. Der Tag wurde von uns dann in einem lokalen Fischlokal beendet. Etwas kühl, aber definitiv lecker.

Unser Fazit

Lohnt sich ein Urlaub in Südengland?

Kernic

Auch wenn ich die Rosamunde Pilcher Romane eher kitschig und kaum romantisch finde, die regelmäßige Wahl Cornwalls zum Schauplatz der Geschichten kann ich nachvollziehen. Cornwall ist ein sehr ruhiger Fleck auf unserem Planeten, welcher aber auch sehr romantisch ist. Die Klippen und die grünen Hügel sehen einfach traumhaft aus. Dazu gibt es viele kleine Ortschaften, welche einfach zum Entspannen einladen. Ich könnte mir Sommerferien in St. Ives vorstellen. Am Hafen oder am Meer sitzen und einfach nur ein Buch lesen. Am Ende der Welt kann man den Rest der Welt vergessen.

Einzig der Zeitraum im Winter war nicht optimal. Da es maximal acht Stunden am Tag hell war wurde die Zeit knapp. Die Entfernungen sind zwar nicht groß, aber da in Cornwall ausschließlich Landstraßen existieren, kommt man nicht gerade schnell von A nach B. Der Linksverkehr mit einem deutschen Auto hat da auch nicht geholfen.

Blick auf die Hügel und Felder von Cornwall mit vereinzelten kleinen Siedlungen.
Die Hügel von Cornwall / Kernic

Trotzdem: Ich kann jedem einen Trip nach Cornwall empfehlen. Sei es mit dem eigenen Auto, oder mit dem Bus und Zug. Bei der Anzahl der Busse, die wir gesehen haben, scheint es ein dichtes Netz zu geben. Es gibt wunderschöne Orte und Landschaften zu entdecken, aber Cornwall lädt auch einfach zum Innehalten, Entspannen und Sinnieren ein.

Freundin

Cornwall hat eine wirklich sehr beeindruckende Landschaft. Wenn man die Landstraßen entlang fährt, so sieht man nur grün und Hecken. Komplettiert wird das Bild mit den Klippen und den Schafen. Für mich genau das richtige, um eine kleine Auszeit zu nehmen, den Wind zu spüren und zu genießen.

Das Essen ist jetzt nicht unbedingt meins, aber wenn man möchte, findet man auf jeden Fall Alternativen. Die Tea-Time dagegen finden wir super toll - liegt aber wahrschenlich auch daran, dass wir keine Kaffee-Trinker sind.

Ich fand den Zeitpunkt der Reise toll - das weihnachtlich geschmückte in den kleinen Ortschaften und das gute Wetter.

Wer Landschaft mag, ist in Cornwall genau richtig.

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Den Süden Englands haben wir im nächsten Teil erkundet:
England #4: Südengland und Rückreise

Warte! Hier gibt's noch mehr!