Logitech G PRO SUPERLIGHT
Im meinem Beitrag zu den Tastaturen habe ich das Thema Mäuse bereits kurz angeschnitten. Und genau dieser Beitrag hat mich motiviert, mich wieder auf die Suche nach meiner Maus zu machen. Eine Suche, die gar nicht so einfach ist. Ob ich am Ende angekommen bin? Ich denke ja.
Wie jede gute Geschichte fängt meine Suche vor langer langer Zeit an. Zu den Zeiten, als Mäuse noch keine optischen Sensoren, sondern Kugeln zur Erfassung der Bewegung hatten. Okay, eigentlich genau da nicht. Da hatte ich mich noch mit der mitgelieferten Maus oder einem relativ billigen Ersatz begnügen müssen. Ich war ja noch jung. Zumal es damals nur einfache Mäuse oder gleich grosse ergonomische Büromäuse gab. Mit dem Aufkommen der optischen Sensoren änderte sich das aber und mit der MX518 brachte Logitech eine Maus für Gamer auf den Markt. Das Besondere? Sie war asymetrisch und so geformt, dass die Hand perfekt auf ihr lag. Wenn die Handgrösse passte.
Ich habe diese Maus geliebt, auch wenn ich mir heute nicht sicher bin, ob sie mir nicht eigentlich zu gross war. Zumindest hat sie in mir den Glauben geweckt, dass ich ein Logitech-Mensch bin, wenn es um Mäuse geht. Nach einer Funk-Gamingmaus mit viel zu hohem Gewicht folgte die Logitech G502* wieder mit Kabel. Da wurde mir erstmalig klar, meine Hände sind klein. Der DPI Schalter an der Seite war für mich nicht zu erreichen. Deshalb bin ich nach ein paar Jahren auf die Razer Basilisk umgestiegen. Ähnlicher Formfaktor und eine verlängerte Seitentaste. Die auch unbequem bis kaum erreichbar war.
Dieses Jahr war ich deshalb frustriert und habe mich eingehender mit dem Thema Computermäuse beschäftigt. Beim Test der Mausformen anderer Hersteller hat sich bestätigt, meine Hände sind klein. Das ist aber nicht das eingentliche Problem bei meinen bisherigen Mäusen. Das eigentliche Problem ist, dass diese für einen Claw-Grip ausgelegt sind. Also einen recht steilen Griff weit vorne an der Maus. Ich bin aber ein Palm-Grip Mensch. Ich lege meine Hand auf die Maus, so dass der Handballen teils auf der Maus, teils auf dem Mauspad aufliegt. Damit greife ich wesentlich weiter hinten an der Maus und erreiche das vordere Viertel gar nicht, auch nicht die vordere Seitentaste.
Also eine kleinere Maus. Wenn ich dabei bin, auch gerne wieder Funk. Kabel schränken ein, nerven und verschandeln den Tisch. Und leicht. Meine erste Funkmaus war viel zu schwer, das wollte ich nicht wieder. Lustigerweise ist es gerade ein grosser Trend Mäuse wieder leichter zu machen. Es gibt verschiedene Mäuse mit deutlich unter 100 Gramm Gewicht. Gut bewertet waren aber wenige, sowohl bei Rezessionen als auch bei den Tests.
Nachdem lesen vieler Tests und Ausprobieren der verfügbaren Modelle im Ladengeschäft bin ich dann auf die Logitech G Pro Superlight* gestossen. Die Form ist ein deutlicher Unterschied zu meinen bisherigen Mäusen, da sie nicht der Hand nachgeformt ist. Aber sie ist verdammt schlicht ohne viel Textur. Das ist hilfreich, da ich doch viel Schmodder absondere. Zumindest die Logitech G502* mit ihrer Textur war unmöglich zu reinigen und sah nicht sehr schön aus. Mit über 100 € ist der Zeigerschubser aber empfindlich teuer. Auf der anderen Seite ist die Maus inzwischen fast wichtiger als die Tastatur als Eingabegerät.
Logitech G PRO X SUPERLIGHT
Also bestellt und wenige Tage später ausgepackt. Neben der Maus waren im Karton noch ein Kabel, ein USB-Dongle, eine Kurzanleitung, Antirutsch-Aufkleber für die Seiten und die Tasten sowie eine Teflonabdeckung für die Unterseite. Die Aufkleber sind in der Schiblade gelandet, da diese doch wieder nur Schmodder sammeln. Die Abdeckung habe ich eingebaut, für mehr Gleitfläche. Alternativ ist dort eine Plastikabdeckung oder, mit deutlichen Extrakosten verbunden, der Empfänger für drahtloses laden. Habe ich nicht und möchte ich nicht. Das entsprechende Mauspad gibt es nicht im XXL Format.
Schnell den USB-Dongle eingesteckt und die Maus war einsatzbereit. Testweise habe ich die Software von Logitech installiert und festgestellt: Viel Einstellen kann man nicht. DPI und Sendefrequenz. Ersteres auf 800 DPU gestellt, letzteres auf 1000 Signale pro Sekunde. Das wird in der Maus gespeichert, womit die Software unnötig wurde und wieder von der Festplatte geflogen ist. Aber wie ist die Maus? Leicht. Verdammt leicht. Wäre die Verarbeitung und der Kunststoff nicht hochwertig, dann würde das Gewicht von 63 Gramm quasi billig wirken. Dadurch bewegt man die Maus aber mühelos und ohne Ermüdungserscheinungen über das Mauspad.
Die Form war für mich erstmal ungewohnt. Keine Rille mehr an der linke Seite, in welche sich mein Daumen legen kann. Keine Ablage mehr für den kleinen Finger. Ungewohnt, zumindest für die ersten Stunden. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und bin überrascht, wie gut sich die Maus in meiner Hand anfühlt. Auch einfach, weil sie nicht speziell für den Clawgrip erstellt wurde. Mit meinem Palmgrip liegt sie einfach super in der Hand.
Tja, was sage ich am Ende zur Maus? Ist sie über 100 € wert? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich verwende die Maus mehrere Stunden pro Tag und dafür eignet sie sich super. Dazu hat sie keine Ecken und Kanten, womit sie stabil wirkt. Und ein weiterer Pluspunkt? Die Software ist optional, belastet also das System nicht. So einfach wie sie aussieht wirkt der Preis nochmal höher, aber für mich ist die Maus den Preis wert und ich kann sie nur jedem weiterempfehlen, wenn man bereit ist den Preis zu bezahlen.
Kleine Anmerkung: Ich habe noch die Gen.1 gekauft, welche aktuell für 85 € erhältlich ist. Die Gen.2 ist doppelt so teuer und bietet USB-C statt Micro-USB, dazu ist sie wohl nochmals 3 Gramm leichter und überträgt schneller. Für mich ist das den doppelten Preis nicht wert, da die Gen.1 schon eine sehr gute Maus ist.